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Ein Modellbauerleben 

 

Die frühen Jahre  

 

Der Modellbau, im Besonderen der Flugmodellbau beschäftigt seit meinem achten Lebensjahr. Es liegt wohl im Blut, so war neben meinem Vater auch mein älterer Bruder dem Hobby "verfallen" 

Der Versuch hier alle Modelle aufzuzählen muss scheitern, zuviele waren es. Aber dennoch ein kleiner Abriss der "Karriere" auf dass sich der eine oder andere Besucher mit Schmunzeln an die eigene modellbauerische Karriere erinnert fühlen mag.

Der Beginn

Dass Erstlingswerk war ein Gummimotor Modell der Fa.Graupner. Während mein Bruder die Cessna aufbaute, übte ich mich an der Monsun. Der Bau ging ganz kommod, das Bemalen mit Wasserfarben war indes subotimal. Total verzogen durch die Wasserfarben flog das Fliegerle natürlich nicht mehr ... der erste und damals tränenreiche Totalschaden. 

Bo 209 Monsun hier ein altes Bild aus dem Graupner Katalog 

Weiter ging es mit dem kleinen Segler Sonny von Graupner. Ursprünglich der erste "Kleine Uhu" von Graupner. Rippenfläche, Papierbespannung und Arbeiten mit Spannlacken und Klebstoffen UHU Hart und UHU Coll. Endlich Erfolgserlebnisse, der Segler flog wunderbar. 

Sonny

Es folgten der "Kleine Uhu" und der "Jolly", alle aus dem Hause Graupner, letzterer mit Thermik-Bremse und Glimmschnur. Ein Lerneffekt nach dem der schöne "Jolly" entflogen war.  

Jolly KleinerUhu

 

Mit der erster Fernsteueranlage, eine gebrauchte "Graupner Varioprop 8S" mit Steckempfänger und Linearservos und DEAC-Akkus, kamen auch die ersten Fehlversuche des gesteuerten Fliegens. Opfer waren neben dem Graupner "Amigo" auch ein Robbe "Marabu". Das mühsam erarbeitete "Zeitungsausträger-Geld" nebst Taschengeld löste sich in bunte Trümmer auf. Es gab keine Lehrer-Schüler-Systeme oder gar Simulatoren am PC, man erlente das Fliegen schlicht mit try-and-error. 

Robbe Marabu Amigo II

Der erste Erfolg kam dann mit der legendären "Trimmy" von Carrera. Der unkaputtbare Ferran-Rumpf war äusserst hilfreich bei diversen Landeversuchen, aber die Trimmy flog wirklich sehr schön. 

Trimmy

Da das Warten auf ansprechende Thermik bisweilen nervig war, wurde es Zeit sich mit dem Motorflug anzufreunden. Mein Bruder war schon einigermaßen erfolgreich mit dem legendären Graupner "Taxi" unterwegs, ich hingegen betrat mit dem "Das BoxFly10MG" von Pilot Neuland. Ein einfacher kleiner Motorsegeler, angetrieben mit einem grottenschlechten BerhardHP 2,5ccm- Methanolmotor. Die Motoren waren im Vertrieb von Graupner und Garant für Frust. Die Perry-Vergaser verhinderten zuverlässig den Start des Triebwerks, oder den geschmeidigen Lauf. Aber ohne laufendem Motor flog "Das Box Fly" fantastisch am Hang. Grund genug das Modell nochmal zu bauen, nur eben 35 Jahre später als "Retro-Kit". Endlich auch eine richtige Fernsteuerung mit 35MhZ - die legendäre Multiplex Europa Sprint. 

DasBoxFly101 DasBoxFly102 

 

Wie Eingans erwähnt gabs auch Schiffmodellbau ..... Nach der Graupner Carina gabs die Graupner Tön12 "Krabbenkutter". Der Bau hat Spaß gemacht, keine Frage aber ..... das wars dann auch mit Schiffen.  

Krabbe Immenstaad

 

Damit schliesst sich die "Frühzeit" ... Abitur, das weibliche Geschlecht, Berufsausbildung und Umzug. Der Funktionsmodellbau kam in Vergessenheit, andere Dinge waren wichtiger. 

Zu Bundeswehrzeiten dann nochmal ein "Rückfall". In der langweiligen "Stubenzeit" in Sulz am Neckar wurde das ElektroFly von Graupner gebaut. Schön anzusehen, schön zu fliegen, aber die performance der damaligen Antriebe war eher dünn, das Laden der Akkus über Widerstadskabel direkt von der Autobatterie mittels Zeitschaltuhr nicht ganz ungefährlich. Nach der Versetzung zum AG51 Immelmann dann endlich richtig fliegen. Mit ferngesteuerten Drohnen vom Hersteller Topp mit SimpropSAM Anlagen und Lehrer-Schüler-System habe ich dann den Modellflug unter Horst Lennerz gelernt. Ich muss zugeben, das war schon ein besonderer Spaß.

Drohne

Nach Ende der Dienstzeit war dann aber endgültig Schluss ..... vorerst ....  

 

 


 

 

Wiederholungstäter 

 

Man sagt ja der Modellbauvirus lässt einen nicht mehr los ... stimmt. Irgendwann Ende der 80er führte ein Spaziergang an einem Modellflugplatz bei Lörrach vorbei. Im Handumdrehen war die Lust wieder da und das Hobby wurde wieder aufgenommen, jetzt aber richtig.  

Die ersten Flugversuche erfolgten mit dem Graupner AcroJunior. Ein kraftvoller Elektroantrieb der 600er Klasse mit 8-Zellen NiCd Akku verhiessen jede Menge Spaß. Flugeigenschaften wie die Bundeswehr-Drohne, flink und so gar nicht langweilig. Das Gerät immer im Kofferraum des damaligen Alfa Romeo Spiders führte zu erhöhter Flugstundenzahl auf freier Wiese oder eben auf dem kleinen Platz. Ich meine, der Acro Junior war der beste "Möchtegern-Hotliner" den ich je hatte. 

Zum Thermik-Segeln dann den eher tauglichen EP2300 von Graupner. Ein selten grottiges ARF-Modell, welches nach wenigen Flügen entsorgt wurde. Es folgten Graupner Cherry und Chili. Beides Top-ARF-Flieger mit Spaßgarantie, aber halt nichts für die Thermik.

chilycherry

So ergänzte die ASW22 von Graupner die Flotte und fortan gabs schöne Thermikflüge.

ASW22 270  

Natürlich gings auch mit dem Motorflug voran. Ein Trainingsgerät muss nicht schön sein, also her mit dem Engel Telemaster, motorisiert mit einem  10ccm Webra Blackhead, bald darauf auch schon der erste Warbird, eine North American AT-6 eines englichen Herstellers. Diese flog nicht allzu lange und schlug mit Krawall ins angrenzende Feld. Irgendwie stand ich mit Motorflug auf dem Kriegsfuss.

Anders das Segeln am Hang, bevorzugt in den Tiroler Alpen. Das "Serfauser Feld" bei Fiss wurde des Sommers meine neue Heimat und die Segler immer größer und auch schöner. Die alte Europa hatte längst ausgedient und einer Multiplex 3030 Platz gemacht. 

Matthias Mini elli mit der Mini-Elli am Serfauser Feld 

In Serfaus dann auch die ersten Erfahrungen mit F3B-Geräten. So habe ich dort den Valenta Dogan genossen, später den Quasar von Thommy´s . Immer mit von der Partie der alter Graupner Acro Junior zum schnuppern ob es überhaupt trägt. Der beste Hangflieger war für mich dennoch immer die Simprop Solo L33 mit 3 Meter Spannweite. Die dicke Rumpfkeule hilft einfach bei blöden Landungen. Die 4Meter ASW 17 von Robbe durfte ich alsbald am Hang nicht mehr fliegen, denn sobald der Renner in der Luft war blieb die Thermik aus; man konnte die Uhr danach stellen. 

   

Topp-Rippin ASW 27 mit 4-Klappen-Flügel - traumschön, aber suboptimal im Gebirge - die Rumpftüte ist schlicht zu dünn beim Leitwerk und schert sehr schnell ab. 

ASW 27 rechts 06.01

ASW 24 von EMS mit 3Meter Spannweite 

ASW24 hinten ASW 24 EMS front klein

Weihe 50 von Graupner 

Weihe hinten Weihe rechts

Valenta Dogan  

dogan 04 2001 Vorlinsbach 05.01

Valenta Dogan 2.0 und Thommys Quasar

Dogan gesamt 0303 Quasar Dogan 0303

Erstflug Quasar am Vörlinsbach  

Quasar Erstflug Vorlinsbach Quasar 05 2003

Hangfräsen :-) Lunak und Habicht 

Lunak oben klein Habicht geschlossen

Heizteil 2.0 , die Selection von Simprop 

Selection front Selection hinten rechts

 


 

Trotz allem Spaß bei der lautlosen Fliegerei, der Hang zum Verbrennungsmotor ist halt da. Auch der ewigen Warterei auf Thermik müde ging die Entwicklung auch bei den Verbrennern weiter. Der erste richtig schön fliegende Verbrenner meiner Flotte war das wunderschöne Graupner Taxi Cup - dem Flieger trauere ich echt nach

Graupner Taxi Cup

 

... und die Warbirds hielten Einzug in den Keller.

Eine gebrauchte Krick Bücker Student machte nach Restaurierung sehr viel Freude - Genussflüge eben 

Bucker rollbahn 300503  Flugzeugtrager Bucker 300503

PAF Beaver 

PAF Beaver

Cessna Mescalero mit Enya 20ccm Viertakter 

Mescalero vorne links 01 02 klein

Mescalero hinten rechts 01 02 klein Mescalero Top flaps down 01 02 klein

Kawasaki Hien von Marutaka

Angetrieben durch einen 60er Rossi .... die Hien flog sehr schnell und sehr kurz ... mein erster Flieger mit Einziehfahrwerk 

Hien front

Republic P-47 Thunderbolt

Absturz aus ungeklärter Ursache - ich habe die Glühung des Magnum 20ccm Viertakters in Verdacht. Gebrauchtkauf ist eben auch Risiko, aber schön war sie schon

P47 hinten rechts 

Pilatus PC-7

Einer meiner besten Flieger - auch gebraucht gekauft, aber hervorragend gebaut. Der Pilatus PC-7 flog absolut traumhaft und hat mir sehr viel Freude gemacht. Das Modell gibt es sogar heute (2020) noch und fliegt in einem Nachbarverein. Spannweite knapp 2 Meter, 90er OS. Das Modell war/ist eine Eigenkonstruktion des damligen Erbauers. 

gesamtansicht links

Messerschmitt Bf109 E von Kyosho - super geflogen 

Me 109 Seite 05.01 

Shorts Tucano von Modelhob / Robbe (1999)

Die Tucano ist in einem MidAir mit einem Trainer40 verblichen - schade, auch dieses Modell flog super 

Tucano 2 1999 Tucano 1999

Tucano 2.0 - ARF Modell mit Einziehfahrwerk

BMFV0504091

North American AT-6 von TopFlite 

Ein Riesenaufwand das Flugzeug zu bauen. Die TopFlite Baukästen sind wirklich toll, aber auch sehr aufwändig. Leider beim Erstflug abgestürzt. Auch hier habe ich die Onboard-Glühung für den Viertakter in Verdacht gehabt. 

108 0892

118 1832 118 1833

Die "Swiss Mustang" - ein ARC-Modell

Mein Eintritt in die aktive Warbirdszene im Jahr 2003. Als Moderator beim warbirdforum musste es analog meines nicknames natürlich eine P-51 sein. Das Modell war so-la-la, der shape ist nicht wirklich getroffen, aber es war ein richtiger warbird, der mir viele schöne Stunden beschert hat. Der erste "Offizielle Auftritt" war beim IG-Mustang Meeting in Alpnach und im selben Jahr beim IG-Warbird-Meeting in Nottuln und ein Treffen in der Schweiz beim Tom Wulf / Hutwil - unvergessen. Motorisiert war die P-51 mit einem OS 15ccm Viertakter, das elektrische Fahrwerk kam von Giezendanner. Irgenwann wird man halt übermütig und aus low pass wurde ein "zu-low-pass" mit vorbildähnlichem Zerlegen der Flugzeugbauteile über die ganze Piste. 

lowpass Nottuln

Supermarine Spitfire - die nicht minder legendäre Beute-Spit 

Nach der Mustang musste was orginalgetreueres her, so fiel die Wahl auf die CmPro Spitfire als ARF-Modell. Motorisiert mit einem 20ccm Viertakter ging die Spit recht gut. Das mechanische Einziehfahrwerk stammte von Kenner. Logischerweise war ich nicht sonderlich an der "Werkslackierung" interessiert, da musste ein anderes farbkleid her. Als bekennder Fan von Beuteflugzeugen war die Wahl schnell getroffen - ein Gelbbauch musste her. 

Beutespit in Kerken 6

Die Spitfire hat sehr viel Spaß bereitet, auch wenn das Fahrwerk absolut grottig war. 

 

Das wars dann mit ARF gewesen. Die folgenden Projekte waren Bausätze mit richtig Arbeit. So die Topp-FockeWulf 190 und als Nachfolgerin die kleine Fräser-Corsair in Voll-Gfk. Irgendwann war mir jedoch das Ganze Geraffel mit Einziehfahrwerk und Landeklappen zu mühsam, was Einfaches musste in den Hangar. Flugs das ganze unvollendete Baumaterial (Kranz Fw190D9, Airworld Mustang) verkauft und Budget für das Folgeprojekt gesammelt. Der Startschuss für das Balsa USA Projekt Fokker DVII war gegeben. Endlich ein befriedigendes Vollholz Projekt ohne technischen Overkill. Zu den etwas größeren Projekt einfach im Untermenu stöbern.