Während der Klarlack aushärtet (mindstens 24h - denn der Lack muss später sehr viel aushalten) Materialkunde, bzw. das Zusammenstellen der Materialien. Ich nutze hierbei diverse Produkte von AK und neuerdings AMMO Mig. Gerade die Produkte von AMMO aus Spanien haben mich bei diesem Projekt total überzeugt. Tolle Pigmente und washings, besser geht es in meinen Augen kaum.
AMMO ist eine wunderbare Manufaktur, welche eben Pigmente, washings und was es alles noch so gibt vertreibt. Der Internetshop liefert flink und zuverlässig und "nein" ich erhalte keine Werbeprämie --> Link zu AMMO by Mig Jiminez
Was braucht man sonst noch? Ein guter Rotwein ist immer zielführend ;-), reichlich Pinsel, Terpentinersatz in rauen Mengen, diverse Schleifmittel, Schminkschwämmchen, Schaumgummireste, ausreichen Originalbilder des Weathering-Objektes und ein gerüttelt Maß an Geduld.
Wichtig beim weathering ist, immer Stück für Stück, Technik für Technik. Das Schöne dabei, hat man sich vergallopiert, kann man das Ganze relativ gut mit Terpentinersatz abwaschen. Die Zeit dafür ist natürlich begrenzt - ist alles durchgetrocknet geht leider nichts mehr.
Los gehts :-)
Washing ist bei mir immer der Beginn. Diverse braun- und Öl-Töne, relativ stark verdünnt mit einem Pinsel in die Rillen und Sicken laufen lassen. Durch den Kapillar-Effekt zieht es das awshing direkt in alle Fugen und Ritzen hinein. Das Ganze wieder abwischen/abtupfen und wieder von vorne beginnen, bis der richtige Effekt erreicht ist. Durch das tupfen verbleiben die Pigmente in der Washing-Flüssigkeit am Werkstück haften. Ein sehr realistischer Effekt.
Nur Mut, kräftig das ganze Werkstück einsuppen und wieder abtupfen. Hat sich zuviel des washings "angesammelt", so das ganze mit Terpentin stäreker verdünnen und abwaschen.
Ja, sowas geht nicht aufs mal. Bis das Ganze halbwegs nach was aussieht, sind schon mehrere "Behandlungen" mit dem Washing fällig. Soviel zum Thema Geduld, wir sind ja nicht auf der Flucht ;-)
Zwischendurch den Auspuff etwas angerostet. Hierzu nutze ich gerne Rostfarbe von Revell, sowie Rost-Pigment. Das Ganze wird mit einem Schwämmchen aufgebracht.
next step - washing mit den wash-mig´s , hier zuerst "modern vehicle wash". Schon stark wie unterschiedlich die Pigmente sind; die Mischung von AMMO ist schon super gemacht. Nicht zu sparsam anwenden, dick einpinseln, mit Terpentin verdünnen und tupfen-tupfen-tupfen. Wichtig auch nach dem Auftrag, immer schön mit Terpentin verteilen und einschwemmen. Jetzt wird auch klar, warum der zuvor aufgetragene Klarlack zwingen voll ausgehärtet sein muss.
Das weathering trocknet natürlich matt/seidenmatt auf, die sichtbaren Glanzstellen sind das noch nicht "geflüchtete" Terpentin.
Kleines Tool. Auf einem Holzspatel einfach sein Stückchen Kosmetikschwamm geklebt
Mit dem Tool kann man jetzt ganz gezielt washing aufnehmen und verteilen. Dier erste Lage von vielen sieht schon vielversprechend aus.
... ebenfalls unverzichtbar, gezupftes Schaumgummi - damit lässt sich prima die washing-Flüssigkeit tupfen. Das gibt unregelmäßige Flächen. Ganz wichtig beim weathern: Symmetrie ist unbedingt zu vermeiden!
Mit dem Schaumgummi-Schwämmchen kann man wunderbar Rostflecken simulieren. Aber bitte auch hier aufpassen"wo" überhaupt Rost sein kann. Hier hilft immer der Vergleich mit dem Original.
Den Rost habe ich mit AMMO "streaking rust effects" herausgearbeitet.
Erscheinen die Stellen zu "künstlich", einfach mit einem superfeinen Pinsel Terpentin tupfen und verflüssigen